Unser Verein im Wandel der Zeiten!

In den 30er Jahren fanden sich in Mahlsdorf einige junge Leute regelmäßig auf einer Wiese in der Nähe des Waldrestaurants „Kiekemal“ zusammen, die Spaß und Freude am Fußball hatten. Diese gründeten 1931 den „Mahlsdorfer Fußball Club 31“. Geburtsstunde unseres heutigen Fußball-Vereins!

Der Club schloss sich der Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit an, eines der KPD nahe stehenden Arbeitersportvereins. Nach Machtergreifung der Nazi’s – die auch Arbeitersportgemeinschaften massiv einschüchterten – verließ der Mahlsdorfer FC 31 diese Gemeinschaft und änderte auch seinen Vereinsnamen.
Erstmals tauchte der Name Blau-Weiß auf und fortan kickten in Mahlsdorf/ Uhlenhorst 2 Männer- sowie 1 Junioren- und eine Jugendmannschaft. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges beendete dieses sportliche „Pflänzchen“ auf brutalste Weise!

Nach Kriegsende wurde als Waldesruher FC und 1949 mit SG Waldesruh/Mahlsdorf/Süd ein Neuanfang gesucht. Die Wiese war durch Bombenabwürfe weitgehend zerstört! Zudem nutzten die russischen Alliierten das Gelände als Schießplatz, wovon noch heute der Wall am Platz 3 zeugt! Also musste Eigeninitiative her! Noch nix mit Sportförderung! Es ist überliefert, dass der Bauer Adam Cyran an einem Sonntag eine Wiese mit einem Pferdegespann gepflügt und geeggt hat – fertig war der Platz! Dann wurde Holz besorgt und daraus Tore gebaut und aufgestellt. Kinder und Jugendliche des Vereins sammelten Schrott, Lumpen, Flaschen und Altpapier… was auf der Sammelstelle ca. 200,00 Mark brachte. Davon wurden Bälle und Sportkleidung gekauft.

Von 1954 bis 1957 wurde der Trainings- und Wettkampfbetrieb jedoch erneut eingestellt. Grund: Während die Mannschaften an einem Osterturnier außerhalb Berlins teilnahmen, wurden vom „Vereinsgelände“ die Tore gestohlen! Fehlende Finanzierung legte den Verein ebenfalls lahm!

In den 50er Jahren wurden überall in der DDR unter Beteiligung des sog. Betriebssportgemeinschaften gegründet. Die wirtschaftlichen Trägerbetriebe übernahmen für diese Vereine die Finanzierung. „Parteiauftrag“: Organisation, Förderung und Finanzierung aller sportlichen Aktivitäten. In sog. Sektionen wurde ein breites Spektrum an Sportförderung angeboten. Die Gelder stammten aus den Kultur- und Sozialfonds der Betriebe, die sich auch um die Sportstätten kümmerten.

1957 erfolgte die Neugründung unseres Vereins als Blau-Weiß Mahlsdorf/Süd. 1958 wurde der Sportplatz neu erschlossen und hergerichtet! Infrastruktur? Fehlanzeige! Aber es ging dennoch immer weiter bergauf !!! Als einer der von der Lage her schönsten Sportstätten Berlins musste sich der Verein jedoch zunächst mit sehr bescheidenen Verhältnissen begnügen. Das Umziehen erfolgte ca. 500m weiter in einer Baracke, Sanitäreinrichtungen… naja! Besondere Verdienste in dieser Zeit hat sich der damalige Vorsitzende Horst Kaschke erworben! Ihm zu Ehren wird seit seinem Ableben jährlich ein Turnier für Altersmannschaften gespielt, das Horst-Kaschke-Gedenkturnier!

Über die BSG mit Blick auf die wirtschaftliche Stabilisierung unseres Vereins erfolgte 1980 der Anschluss an den Betrieb „Baurep Marzahn“, der Verein hieß ab da „BSG Bau Marzahn“! Da nun etwas Geld vorhanden war, wurden der zweite Platz und ein neues Funktionsgebäude errichtet! Unser heutiger Nachwuchstrainer und damalige Vorsitzende Norbert Wieland erwarb sich dabei große Verdienste, dass der Verein bestehen konnte!

November 1989… die MAUER fällt! und damit eine Menge der alten Traditionen! Eigentlich ALLE mussten sich neu orientieren, der Trägerbetrieb verschwand, viele mussten sich beruflich verändern! In dieser Zeit war es hauptsächlich unserem heutigen Schiri-Obmann Klaus Klein zu verdanken, dass der Verein am Leben blieb… er war einfach immer da, machte, organisierte usw.! DANKE KLAUS!

Im Zuge der Neustrukturierung der gesellschaftlichen Verhältnisse wirkten auch unser langjähriger Vorsitzende Klaus Beyer und der jetzige Kassenwart Alfred Bornkamp sehr effektiv für unseren Verein! Mit Hilfe der Gemeinde Hoppegarten, Sponsoren,… wurden Ballfangnetze errichtet, Flutlicht installiert (Danke an die Fa. REIF) und auch im weiteren versucht, den Verein auf kompakte Füße zu stellen! Funktionäre wie Trainer kamen und gingen, Mädels aus dem Eigengewächs wechselten z.B. zu Turbine Potsdam, zum 1. FC Union… auch Jungs! Und die Männer!

Immer wurde versucht, auf dem Gelände einen Großfeld- Kunstrasenplatz zu schaffen! Anders als bei anderen Berliner Vereinen standen uns dafür keine Mittel zur Verfügung! So wurde unter Initiative unseres heutigen 2. Vorsitzenden Dieter Hoyer eine einmalige Aktion gestartet: FUSSMATTEN! Zum symbolischen Preis von 20,00 DM wurden u.a. auch von vielen Spielern des Nachwuchses in zahlreichen Aktionen und in den Familien Matten verkauft! Leider brachte dies nicht den gewünschten Erlös, so daß Hoppegarten und auch Marzahn-Hellersdorf von Ihrer Zusage zur Finanzierung des Platzes zurücktraten! Somit sind wir schuldlos wohl der einzige Verein im BFV ohne Kunstrasen! Angebliches „Problem“: Berliner Verein auf Brandenburger Gelände! Bis heute NICHT nachvollziehbar! Bei winterlichen Verhältnissen stehen wir einfach „auf dem Schlauch“! BEI BLAU – WEISS IST HALT IMMER WAS LOS!

Von den Einnahmen wurde dennoch u.a. unser heutiger kleiner Kunstrasenplatz (10x20m) Co-finanziert!

1998 wurde der Verein in FSV Blau-Weiß Mahlsdorf/Waldesruh e.V. umbenannt! Damit sollte auch die Zugehörigkeit zu Hoppegarten dokumentiert werden, da die Gemeinde als Verpächter uns bis mind. 2027 garantiert, dass wir uns bis dahin unserem geliebten Sport auf dem jetzigen Gelände widmen können! Zuschüsse von der Gemeinde Hoppegarten sowie die Hilfe unserer vielen Sponsoren sowie Spenden sichern das Überleben unseres Vereins!

Text von Dr. Bernd Honigmann, Klaus Beyer und Michael Voigt (2002)

Klicke hier, um Ihren eigenen Text einzufügen